Die kanarische Insel Fuerteventura ist den meisten als Insel für Bade- und Strandurlaub ein Begriff. Das kann man hier auch gut tun und dennoch hat dieses Fleckchen Erde viel mehr zu bieten. Auf Fuerteventura zu wandern wird immer beliebter. Auch wir hatten uns entschlossen eine kleine Wanderung durchzuführen. Ich bin eher zufällig auf den versandeten Stausee „Presa de las Penitas“ gestoßen und da mich mysteriöse Orte quasi magisch anziehen, war unser Ziel schnell gefunden. Verbinden kannst du die Wanderung sehr gut mit einem Besuch in Betancuria, der ehemaligen Hauptstadt von Fuerteventura. Lass dich von mir auf diesen wunderschönen ca. zwei stündigen Wanderweg mitnehmen und von der Vielfältigkeit Fuerteventuras begeistern!
Wenn du einen Wanderausflug in der Nähe machen möchtest, dann schau doch mal hier vorbei Die schönsten Stopps am Rotweinwanderweg
Vor dem Start Mittagsessen in Betancuria
Betancuria liegt als ehemalige Hauptstadt von Fuerteventura recht mittig auf der Insel und ist über gut befestigte Straßen erreichbar. Wir waren mit unserem Mietwagen unterwegs und steuerten vor dem Start unserer Wanderung die Stadt zum Mittagessen an. Im Stadtzentrum gibt es gleich mehrere Restaurants, die alle sehr einladend wirken. Wir entschieden uns für das „Bodegon Don Carmelo„. Hier kannst du gute Tapas oder auch lecker Paella in einem sehr idyllischen Innenhof genießen.
Betancuria selbst hat nicht super viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Eine hübsche Kirche, ein paar kleine süße Gassen und das war es auch schon. Den Besuch hier, solltest du auf jeden Fall mit einem weiteren Anlass verbinden, sonst lohnt es sich eher nicht. Aber als Ausgangspunkt, für deine Wanderung auf Fuerteventura und für eine letzte Stärkung ist das Städtchen bestens geeignet.
Mit dem Auto zum Startpunkt der Wanderung nach „Vega de Rio Palmas“
Von Betancuria sind wir mit dem Auto zu unserem Startpunkt „Vega de Rio Palmas“ gefahren. Wenn du viel Zeit und Lust hat, kannst du aber auch bereits ab Betancuria zu Fuß durch das Tal der Palmen wandern. Das sind ca. 1,5 h Stunden extra Weg. Mit dem Auto sind es nur ungefähr 15 Minuten. Zunächst geht es auf der FV-30 Richtung Süden. Nach ca. zehn Minuten fahrt kommt die Abzweigung zum kleinen Örtchen „Vega de Rio Palmas“. Bevor die Straße das Flussbett das zweite mal kreuzt hast du den Startpunkt erreicht. Hier findest du genügend Platz um dein Auto abzustellen. Von hier aus sind es je nach Kondition 60 Minuten bis zum Stausee und noch einmal genauso viel wieder zurück.
Fuerteventura erkunden: auf den Spuren des Wassers entlang
Gleich auf den ersten Metern des Weges erwartet dich eine Überraschung. Denn hier ist Fuerteventura nicht trocken und Mars ähnlich wie an so vielen Stellen der Insel. Nein, du gehst zunächst durch meterhohes Schilfgras! Ich kam mir ein bisschen wie im Urwald vor. Ok, nur für 20 Meter 😉
Schnell lichtet sich das hohe Gras und gibt den Blick auf das Flussbett frei. Genau hier entlang führt dich der weitere Weg. Wo vor einigen Jahrzehnten noch das frische Regenwasser von den Berghängen entlang floss, ist jetzt alles trocken oder nur noch leicht feucht. Noch zieren viele Palmen den Weg. Wie lange dies so sein wird, mag niemand voraussagen. Durch die zu intensive Landwirtschaft auf Fuerteventura ist der Boden überall sehr salzhaltig. Das Regenwasser, welches von den Hängen bis hierher durchkommt ist nicht mehr als Trinkwasser zu gebrauchen. Dieses Stauseeprojekt ist leider gescheitert.
Dem ausgetrocknetem Flussbett folgst du nun mehrere hundert Meter. Die Landschaft bietet viel zu sehen. Meine Augen und die Kamera konnten sich an den Palmen, der roten Erde und den Bergen kaum satt sehen! Bevor im Flussbett die Büsche wieder dichter werden, führt der Weg etwas höher und rechts entlang. Die Abzweigung ist ausgeschildert.
Fantastischer Blick von der Staumauer des „Presa de las Penitas“
Zweidrittel des Weges liegen hinter dir. Nun führt ein „klassischer“ Wanderpfad am ehemaligen Fluss entlang. Vorbei an vereinzelten Ziegen und wunderschönen Kakteen geht es immer weiter Richtung Stausee.
Das Ende der Schlucht lässt sich bereits erahnen und schon kannst du durch die Büsche hindurch die ersten Blicke auf den versandeten Stausee werfen. Anstelle von frischen und klaren Wasser liegt eine kleine Wüste aus rotem Lehmboden vor dir.
Die ganze Szenerie könnte einen traurig stimmen, wenn da nicht die gewaltige Staumauer und der fantastische Ausblick wären. Mein Mann hat sich getraut und ist sogar auf die Mauer geklettert.
Du musst aber nicht so verrückt sein, um den einmaligen Blick hinunter ins Tal zu werfen. Das kannst du auch hervorragend vom Weg aus. Wenn du noch Energie hast, dann steige die Treppen hinab und gehe noch bis um die nächste Kurve. Dort erwartet dich die kleine weiße Wallfahrtskapelle „Ermita de la Pena“. Mich persönlich trugen meine Beine nicht weiter, denn die waren noch vom Ausflug zu den Piratenhöhlen von Ajuy k.o. Mehr dazu gibt es in Kürze hier auf dem Blog.
Zurück geht es auf dem selben Weg wie du gekommen bist. Wenn du wie ich gerne fotografierst, dann findest du genügend neue Motive, die dir auf dem Hinweg noch nicht aufgefallen sind.
Aussichtspunkt „Mirador de las Penitas“
Wenn du dir deinen Wanderweg von Fuerteventura von oben anschauen möchtest, dann fahre mit dem Auto zum „Mirador de las Penitas“. Hier hast du einen atemberaubenden Blick auf das ganze Stauseetal, wie du auf dem Beitragsbild erkennen kannst. Nebenbei freuen sich die kleinen Streifenhörnchen, wenn du sie mit Nüssen fütterst. Aber Achtung auch große Krähen wollen sich ihren Anteil holen.
Wandern auf Fuerteventura: Das solltest du beachten!
Auch wenn der Wanderweg zum Stausee „Presa de las Penitas“ recht einfach ist, solltest du festes Schuhwerk anziehen. Mit Flip Flops oder dünnen Stoffschuhen, können die steinigen Wege eher unangenehm werden. Außerdem ist es wichtig, dass du dir genügend Trinken mit nimmst. Vor allem wenn du im Sommer unterwegs bist, ist eine Strecke von zwei Stunden nicht zu unterschätzen. Ebenfalls empfehlenswert ist eine Kopfbedeckung, die dich vor einem Sonnenstich schütz. Auf Fuerteventura zu wandern ist an sich total ungefährlich. Nur auf das Wetter solltest du ein bisschen Acht geben. Bei starkem Regen kann sich auch das trockenste Flussbett oder der kleinste Rinnsal schnell mit Wasser füllen oder Sturzbäche rollen von den Bergen herab. Also erst den Wetterbericht checken und dann loslaufen.
Karte für die Wanderung zum „Presa de las Penitas“
Zum Abschluss meines Wanderberichtest zu Fuerteventura stelle ich dir noch eine interaktive Karte zur Verfügung. Gerne kannst du dir den Wanderweg auch vorab ausdrucken. Nutze dafür einfach die PDF Datei.
Hier geht es zu den schönsten Strände von Fuerteventura oder bist du bist du aktiv – dann schau dir die Top-Sehenswürdigkeiten von Fuerteventura an.
Unser erster Besuch auf den Kanaren ging nach Lanzarote. Welche Highlights du dort auf keinen Fall verpassen solltest erfährst du hier Lanzarote – das erste Mal auf den Kanaren.
Wow – was für wunderschöne Bilder und eine tolle Wanderroute, die du uns hier präsentierst. Unsere Nachbarn waren kürzlich auf Fuerteventura, aber sie waren so gar nicht begeistert… Kann ich nach dem Lesen dieses Beitrags gar nicht nachvollziehen. 😀 Ich glaube, ich muss mir da demnächst selbst mal ein Bild von machen. 😀
Liebe Grüsse aus Zürich,
Manu
Wow, ist bestimmt schon 20 Jahre her, seit ich auf Fuerte gewesen bin. Ich hab die Insel eigtl.eger flach in Erinnerung , umso überraschter war ich jetzt als ich die Fotos der Wanderung gesehen habe. Das schaut Klasse aus ?
Hm, in 20 Jahren entstehen auf jeden Fall keine Berge?
Wenn ich das so lese scheint die Insel für mich ja doch ein tolles Reiseziel zu sein. Das hätte ich ehrlich gesagt gar nicht gedacht! Kommt auf jeden Fall sofort auf meine Bucketlist.
Fuerteventura ist auf jeden Fall sehr vielfältig und eine Reise wert!
Liebe Fine!
Das sieht ja wirklich schön aus. Das Streifenhörnchen ist ja auch super süß! Das war sicher eine tolle Reise voller Highlights. Sieht sehr idyllisch aus. Würde uns auch gefallen!
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Liebe Fine,
ich bin eher kein Fan von Strandurlaub und deshalb hatte ich Fuerteventura bislang so gar nicht auf dem (Reise)Zettel. Aber dieser Beitrag macht richtig Lust, auch mal die anderen Seiten der Insel zu erkunden. Die Landschaft finde ich wirklich richtig schön! Super schöne Bilder!
Viele liebe Grüße,
Tabea
Fuerteventura ist wirklich vielseitig ?
LIebe Fine, das ist ja eine wunderbare Wanderung und wirkt wie ein Geheimtipp. Ich hatte jedenfalls noch nicht davon gehört und liebe die Kanaren. Toll! Die Mauer ist ja beeindruckend. Und deine Palmen und Kakteen-Bilder sind ein Traum. Ich liebe diese Vegetation. Danke fürs Mitnehmen auf dieser schönen Wanderung. Finde den Text super geschrieben, so dass ich mich fühle, als wäre ich dabei. LG, Biggi
Da bin ich doch glatt 5cm größer geworden?
ich finde diesen Beitrag richtig Klasse, mit den zahlreichen praktischen Tipps bis hin zum Sonnenschutz, so fährt man gut vorbereitet auf die Insel. Die Fotos sind gestochen scharf: man fühlt förmlich die klare Luft, mega – meine Foto-Favoriten sind die, die die Flora und Fauna zeigen, vor allem das Streifenhörnchen und die kleine Geschichte, das die Krähen auch gerne was abwollen 🙂 auf Fuerte war ich noch nie, ich beneide euch um das tolle Reiseerlebnis … liebe Grüße Bettina
Vielen lieben Dank! Fuerteventura ist auf jeden Fall eine Reise wert.
Ach, Fuerte, da kommen Erinnerungen bei mir hoch 🙂
Wir haben dort unseren ersten richtigen „Familienurlaub“ verbracht. Oder hatten es zumindest vor. Keine zwei Tage haben wir es im Hotel ausgehalten, schnell ein Auto gemietet und sind in 14 Tagen die ganze Insel abgefahren. Betancuria hat mir besonders gut gefallen!
Eine ähnliche Wanderung haben wir ebenfalls gemacht, nur leicht verkürzt, damals mit Baby.
Liebe Grüße
Isabel
Oh, das ist ja eine traumhafte Route! Die Landschaft ist wunderschön!
Bei den Kakteen wäre ich wohl ewig hängen geblieben für Fotos, ich liebe diese Pflanzen 😀
Und das Streifenhörnchen ist ja süß! Dass die durch das Füttern so zahm sind, Wahnsinn!
<3
Michelle
Oh ja Fotospots gibt es jede Menge dort?
Ein interessanter Artikel der viel Spaß beim Lesen bereitet, man hat das Gefühl, man ist wirklich dabei gewesen. Er weckt Sehnsucht aufs Reisen und Fernweh. Auf den kanarischen Inseln war ich leider noch nie. Die kleine süße Kirche, ist das Tor so schief oder liegt das nur am Winkel der Aufnahme?
Ein bisschen windschief war das schon. Aber der Winkel täuscht etwas?
Ein ganz toller Beitrag, auch wenn ich nicht mehr wandern kann, habe ich jeden Satz genossen. Traumhaft die Landschaft und die Fotos sprechen für sich. Einiges könnte ich mit dem Auto machen. Auf jeden Fall werde ich deinen Blog abonnieren denn die Kanaren stehen auf meiner Liste.
Liebe Grüße Caro
Vielen lieben Dank?