Der Wild Atlantic Way in Irland ist eine der längsten Küstenstraßen der Welt. Seine Länge beträgt über 2.600 km und er geht von Londonderry in Nord Irland entlang an der Westküste Irlands hinunter bis Kinsale im Süden. Trotz dieser beeindruckenden Länge hatte ich persönlich bis zu dieser Reise noch nie etwas von ihm gehört. Generell stand Irland nicht ganz oben auf meiner Bucketlist. Dies war ein Fehler und zum Glück hat mich die „Reiseblogger WG“ zu diesem atemberaubenden Fleckchen Erde geführt, nicht den kompletten Weg aber dafür um so genauer der Abschnitt in Donegal und so kann ich dir die Highlights im County Donegal verraten.
Kurz & Knapp
Von unserem Ausgangspunkt in Glencolumbkille erreicht man viele Orte und Highlights des Wild Atlantic Ways bequem mit dem Auto. An den Linksverkehr gewöhnte ich mich schnell, jedoch waren die schmalen Küstenstraßen immer mal wieder eine Herausforderung. Neben unfassbar schönen Stränden und zerklüfteten Felsküsten gibt es auch verschlafene Städtchen und natürlich typisch irische Pubs zu entdecken.
Sehenswürdigkeiten in und um Ardara
Ardara ist eine kleine Stadt mit weniger als 1.000 Einwohnern und dennoch befinden sich hier und in der Umgebung zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Eine der bekanntesten ist wohl der Assaranca Wasserfall. Direkt an der Straße gelegen und mit Platz zum Parken, ist er perfekt für schnelle schöne Aufnahmen geeignet und außerdem auch wirklich sehenswert.
Ebenfalls sehr gut mit dem Auto zu erreichen und direkt auf der Route des Wild Atlantic Ways gelegen ist der karibisch anmutende „Narin Strand“. Kilometer langer weißer Sandstrand, der im Sommer zum Verweilen und Baden einlädt. Im Winter ist es dafür einfach zu kühl 😉
Was hingegen perfekt zu einem kalten Wintertag passt ist ein Besuch in der Tweed-Manufaktur „John Molloy„. In dem Laden des Familienunternehmen kannst du wunderschöne handgemachte Bekleidung und Kunstwerke erwerben oder dir zeigen lassen, wie man ganz traditionell auf uralten Webstühlen Tweed herstellt.
Mitten auf einer Koppel und nur über Privatgelände zu erreichen, steht der Kilclooney Dolmen. Am besten parkst du dein Auto am Dolmen Center und gehst rechts am Farmhaus vorbei. Du musst über zwei Koppeln mit Schafen und Esel gehen, bevor du zum Dolmen gelangst. Der Weg lohnt sich aber, wenn du dir dieses prächtige Grab aus nächster Nähe ansehen möchtest.
Wichtig: Achte beim Überqueren der Koppeln, dass du dich respektvoll verhältst. Die Gatter müssen nach dem Öffnen wieder sorgfältig geschlossen werden. Die Tiere sollen weder gestört werden, noch sollen sie weglaufen.
Etwas abseits gelegen Richtung Küste befindet sich das verlassende Dorf „An Port“. Dass hier einmal Menschen gelebt haben, kann man nur noch an den Häuserruinen erahnen. An diesem Ort soll angeblich der erste Hafen Donegals entstanden sein. Diesen sieht man am Steinstrand noch gut. Natürlich triffst du hier auch wieder auf Schafe und das wahrscheinlich mehr als auf Menschen 😉
Glencolumbkille – Wanderung zum Glen Signal Tower
Die nächsten Highlights auf deiner Route des Wild Atlantic Ways erwarten dich weiter im Süden in dem kleinen Küstenörtchen Glencolumbkille. Hier kannst du bei einer Wanderung zum Glen Signal Tower entlang der Klippen den phantastischen Ausblick über das Meer oder die Landschaft genießen. Mit etwas Glück kommst du auch den sonst so scheuen Schafen etwas näher und wer weiß, vielleicht lässt sich sogar eines streicheln.
Für uns startete die Route an unserer Unterkunft „Ionad Siuil“. Sie liegt an der Kreuzung vom Wild Atlantic Way (R263) und der F94. Hier ist auch ein Hinweisschild mit den Rundwanderwegen aufgestellt. Es gibt den „Tower Loop“ und den etwas längeren „Drum Loop“. Beide starten gleich und der „Drum Loop“ hat auf den Klippen eine extra Schleife eingebaut.
Selbst wenn Wandern nichts für dich sein sollte, lohnt sich ein Besuch von Glencolumbkille. Von März bis Oktober kannst du hier ein nachgebautes altes Dorf anschauen und nachempfinden wie die Menschen damals gelebt haben. Hier findest du alle Details wie Öffnungszeiten und Ticketpreise zum „Folk Village„. Wenn dich das auch noch nicht interessiert gibt es einen unschlagbaren Grund hierher zu fahren: den Strand! Die Bucht liegt geschützt zwischen den Klippen. Durch die relativ starken Gezeiten und den flachen Strand verändert sich die Wasserlinie um ca. 50 Meter. Das gibt spektakuläre Bilder, wenn die Flut einsetzt und die Wassermassen gegen die Felsen klatschen. Genauso atemberaubend kann aber auch der Sonnenuntergang sein, wenn dieser die Bucht „blutrot taucht“.
Silverstrand – der schönste Strand im County Donegal
Für mich persönlich der schönste Strand im ganzen County Donegal ist der „Silverstrand“. Er liegt weiter südlich entlang der Küste in der Nähe des Ortes Malin Beg. Im November gibt es außer dem wunderschönen Strand nichts zu sehen oder zu erleben. Zur Hauptsaison sind mehrere kleinere Gaststätten und auch eine kleine Pension geöffnet. Warum wir dennoch den Weg hierher gesucht haben können die Bilder nur ansatzweise wiedergeben. Für mich ist vor allem das Farbenspiel zwischen Meer und Sonne einzigartig schön. Seinen Namen hat der Strand nicht von ungefähr.
Slieve League – sagenhafte Klippen am Wild Atlantic Way
Einer der spektakulärsten Klippenabschnitte am Wild Atlantic Way ist Slieve Leage. Vom Ort „Tellin“ aus kann du sowohl wandernd als auch mit dem Auto zu den Aussichtspunkten gelangen. Möchtest du mit dem Auto hochfahren dann gebe am besten „Slieve League Aussichtspunkt“ in dein Smartphonenavi ein. Gibst du nur „Slieve League“ ein, dann wirst du in der Regel zum Parkplatz für die Wanderung über den Pilgerpfad geleitet. Von Norden aus kommend kannst du dir auch einfach merken, erst nach der „Rusty Mackerel“ rechts abzubiegen. Einmal oben angekommen, konnte ich mich an dem Ausblick nicht mehr sattsehen.
Tipp: Im Pub „The Rusty Mackerel“ erwartet dich neben sehr leckerem Essen mit typischen Pub-Feeling auch regelmäßig Livemusik. Alle Infos zu Öffnungszeiten und Programm findest du auf der Facebook Seite.
Traum-Strand und Traum-Kuchen in Killybegs
Die Stadt Killybegs liegt im Süden vom County Donegal und bildet den südlichsten Punkt meiner Reise auf dem Wild Atlantic Way. Obwohl Killybegs eine vergleichbar große Stadt ist und über einen Industriehafen verfügt, hat sie dennoch viel Charme und einen traumhaften Strand zu bieten. Nach dem du dich bei mega leckeren Kuchen und Kaffee in Msr. B’s Coffeehouse gestärkt hast, kannst du dich am „Fintra Beach“ in die Wellen stürzen oder einfach dem Treiben zuschauen.
Karte Wild Atlantic Way mit allen Highlights
Auf der folgenden Karte habe ich dir alle Highlights des Wild Atlantic Ways im County Donegal zusammen gestellt und die entsprechende Route aufgezeichnet.
Weitere Tipps von Reisebloggern zum County Donegal
Wie schon erwähnt bin ich im Rahmen der „Reiseblogger WG“ in Irland gewesen. Meine temporären Mitbewohner haben Irland mit ihren eigenen Sinnen erlebt und dies in tollen Blogartikeln festgehalten. Schau doch einfach vorbei, wenn du noch mehr Inspiration für deine Reise auf dem Wild Atlantic Way suchst.
- Wie Ellen Irland im Winter erlebt hat liest du im Artikel auf ihrem Reiseblog patotra.de.
- Die Highlights aus der Sicht von Biggi und Flo findest du auf phototravellers.de.
- Die Eindrücke von Thomas findest du auf treckinglife.de.
- Noch weiter südlich waren Inge und Heinz unterwegs, nachzulesen auf travelexperience.ch.
Meine Erfahrung mit dem Wild Atlantic Way
Irlands Küste hat mich verzaubert und in seinen Bann gezogen. Meine Erfahrungen mit dem Wild Atlantic Way haben mir gezeigt, dass auch „kalte“ Küsten wunderschöne Badestrände bereithalten. Außerdem kann auch ein Land, das bekannt ist für seine saftig grünen Wiesen, dich mit beeindruckenden Klippenformationen begeistern. Ich werde auf jeden Fall wiederkehren! Bis dahin denke ich auch gerne an die Küste Südfrankreichs und Nizza zurück. Alles zu dieser Reise liest du hier Nizza – Sehenswürdigkeiten in der Traumstadt an der Côte d’Azur.
Eine traumhaft schöne Ecke Europas – ich habe schon wieder Fernweh! Hast Du schön und sehr anmachend beschrieben! Und danke für den Link 😉
Vielen Dank 🙂 Das Fernweh hat mich auch schon wieder gepackt.
Hi Fine,
das sind sehr schöne Eindrücke einer tollen Lanschaft. Schön war es 🙂
Liebe Grüße
Flo von den Phototravellers
Vielen Dank, es war wirklich wunderschön!