Italien ist eines der beliebtesten Reiseziele von uns Deutschen. Auch ich war schon mehrere Male dort und habe mich von dem Flair begeistern lassen. Neapel im Süden von Italien unterscheidet sich stark von dem mondänen Norden und Städten wie Mailand. Möchtest du mehr darüber erfahren, wird dich dieser Artikel interessieren: Norditalien: Mailand, Gardasee und Verona. Wer eine Kreuzfahrt an der Küste von Italien macht, der kommt an Neapel nicht vorbei. Du fragst dich wie du Neapel an einem Tag erkunden kannst? In diesem Blogbeitrag gebe ich dir die besten Tipps für einen Tag in Neapel.
Untere Altstadt von Neapel mit dem Castel Nuovo
Neapel kann man grob in zwei Ebenen einteilen: die untere und die obere Altstadt. Erreichst du Neapel mit dem Flugzeug, dann ist die Fahrt in die untere Altstadt schon das erste Abenteuer! Es scheint keine Verkehrsregeln zu geben. Jeder fährt wie er will und versucht dabei kein anderes Auto zu berühren. Wenn es einmal eng wird, dann hupt man. Unser Hotel lag direkt an der Hafenpromenade und wir haben auf der ca. 30 minütigen Fahrt einen ersten Eindruck von dieser extrem wuseligen und bunten Stadt erhalten. Du wirst einen deutlichen Unterschied zwischen den Randgebieten und der Altstadt bemerken, vor allem mit Blick auf den Zustand der Häuser. Auch wenn Neapel in Summe nicht besonders sauber ist und viele alte Wohngebäude eine Renovierung benötigen, so sieht man die Armut vor allem etwas außerhalb der Touristengebiete.
Von der Hafenpromenade sind es nur wenige Gehminuten zum Castel Nuovo. Das beeindruckende Bauwerk ist nicht zu übersehen. Die Burg beherbergt heute das Stadtmuseum von Neapel und kann besichtig werden. Im Inneren kannst unter anderem die Kapelle der Burg, den Thronsaal und die Waffensammlung besichtigen. Vom Turm des Castel Nuovo hast du einen atemberaubenden Blick auf den Golf von Neapel. Kein Geheimtipp, aber ein absolutes muss für deinen Tag in Neapel. Alle Öffnungszeiten und Eintrittspreise findest du hier: Castel Nuovo.
Zum Gucken und Shoppen: Galeria Umberto und Palazzo Reale
Gehst du vom Castel Nuovo links, dann triffst du auf die Piazza del Plebiszite. Er ist mit Abstand der größte Platz in Neapel und steht im Kontrast zu den sonst so engen Gassen. Hier findest du direkt zwei großartige Bauwerke. Zum einen die „Basilica Reale Pontificia die San Francesco di Paola“ und den „Palazzo Reale“. Mich persönlich haben der Rundbogen der Basilika mit den vielen Säulen und die vielen verschieden Figuren an der Front des Palazzos sehr beeindruckt. Besichtigt haben wir keines der Gebäude, weil wir eher an dem Flair einer Stadt interessiert sind, als an ihrer Geschichte 😉 Im Palazzo reale kannst du u. a. das National Museum von Neapel und das Museum für zeitgenössische Kunst besuchen. Außerdem können auch die prächtigen königlichen Gemächer und der beeindruckenden Thronsaal besichtigt werden. Öffnungszeiten und Tickets findest du unter anderem hier: Palazzo Reale Neapel
Ein kleines Stück Richtung Innenstadt zurück gelangst du zur Galeria Umberto. Die Galeria lädt nicht nur zum Bummeln ein. Hier reihen sich namenhafte Markenläden zwischen der Post und dem Kiosk. Zur Stärkung für deinen weiteren Weg zu den Highlights von Neapel findest du auch einiges. Die beeindruckende Architektur der Galeria Umberto macht sie zum einem absoluten Hingucker. Ich liebe es, dass in Italien Einkaufspassagen den Look von Museen haben.
Mitten rein ins Gewusel: Spaziergang entlang der Via Toledo
Die Via Toledo ist wohl die bekannteste Straße Neapels oder gar ganz Italiens?! Sie „durchschneidet“ über 1,2 km schnurgerade die Altstadt von Neapel. Umgangssprachlich wird sie auch „Spaccanapoli“ genannt. Als beliebtes Touristenziel ist hier viel los und es wird schnell eng. Aber dennoch musst du einmal dort entlanglaufen und den Atem von Neapel spüren. Lass dich an den vielen kleinen Läden vorbei oder hinein treiben und werfe unbedingt einen Blick in die vielen verschiedenen Hinterhöfe. Mein Tipp: Auf Höhe der Santa Maria della Caritas hältst du dich rechts. Vorbei an der Santa Chiara Monastery geht es weiter bis du die Via Duomo kreuzt. Hier siehst du das berühmte Wandbild vom heiligen Januarius. In Neapel gilt er als Schutzpatron gegen Vulkanausbrüche und Erdbeben.
Ein paar Meter vor dem Haus mit dem Heiligenbild kreuzt du die „Krippengasse“. Keine Angst du kannst sie gar nicht verfehlen. Ganzjährig werden hier die verrücktesten Krippen verkauft. Aber auch klassische Exemplare kannst du hier erwerben. Es ist ein Spektakel, das du dir auf keinen Fall entgehen lassen solltest.
Tipp für einen Tag in Neapel: Oberes Neapel mit Castel Elmo
Mit dem ausgiebigen Spaziergang durch die untere Altstadt von Neapel bist du einen ganzen Tag beschäftigt. Mit meinen Tipps, entgehen dir keine Highlights. Deshalb empfehle ich dir auch unbedingt einen Abstecher zum höher gelegenen Neapel. Über der Stadt auf dem Vomero-Hügel thront das Castel St. Elmo. Die Festung wurde im 14. Jahrhundert erbaut und im Laufe der Jahrhunderte mehrmals erweitert und umgebaut. Ursprünglich diente sie als Verteidigungsanlage, später als Gefängnis und heute als Kultur- und Ausstellungszentrum. Zum teil sieht es so aus als würde das Castell aus dem Stein heraus in die Höhe wachsen.
Das Castel Sant’Elmo bietet innen ein kleines Museum. Besonders cool fand ich, dass man auf der kompletten Mauer der Festung entlang laufen kann. Es gibt keinen besseren Rundblick über Neapel, den Golf von Neapel zu den Inseln Procida, Ischias und bis nach Capri oder natürlich auch zum Vesuv rüber. Das Castell ist ganzjährig und jeden Tag geöffnet. Tickets musst du nicht im Voraus buchen und der Eintritt ist mit 5€ (2022) recht günstig.
Spaziergang mit Ausblick- hinab vom Vomero zur „Villa Ebe“
Aber nicht nur das Castel Elmo und der grandiose Ausblick sind lohnenswert. Schon der Weg dorthin bietet ein Highlight. Hinauf sind wir mit der Standseilbahn „Funicolare“ gefahren. Von der Station „Montesato“ gelangst du innerhalb weniger Minuten nach „Morghen“. Von dieser Haltestelle aus sind es noch ca. 400m zu Fuß zum Castel Elmo. Während der Fahrt sieh man nichts von Neapel, weil die Bahn hauptsächlich durch Tunnel geführt wird. Deshalb entschieden wir uns für den Rückweg zu Fuß zu gehen. Wenn du in deine Navi App auf dem Smartphone „Villa Ebe“ eingibst, führt dich der Weg auf der anderen Seite des Vomero stetig bergab durch kleine Straßen und Gassen. Du hast immer wieder den wunderschönen Blick auf das Meer. Allerdings ist der Weg auch nicht ganz einfach. Die Gehwege sind zum Teil sehr steil oder führen über viele Treppen. Wer nicht gut zu Fuß ist, sollte sich das sehr gut überlegen. Das stetige bergab laufen geht auch gehörig auf die Kniegelenke. Alternativ nimmst du einfach wieder die „Funicolare“, um bequem nach unten zu gelangen. Spazierst du hinab, erwartet dich an der Promenade der freie Blick auf den Vesuv.
Als Tipp zum Abschluss deines Tages in Neapel empfehle ich dir die Piazza Municipi mit dem wunderschönen Neptunbrunnen. Abends wird dieser beleuchte und das Wasserspiel spendet etwas Abkühlung an heißen Sommertagen. Entweder gönnst du dir ein leckeres Abendbrot in einem der Reastaurants am Platz oder du nimmst nur einen Cocktail, um deine Reisekasse etwas zu schonen. Die Aussicht bezahlst du nämlich mit 😉
Fazit zu Tipps für einen Tag in Neapel
Natürlich ist ein Tag in Neapel eigentlich zu wenig. Aber mit meinen Tipps für die untere Altstadt und wenn du die „Funicolare“ für den Hin- und Rückweg zum Castel Elmo nutzt, dann kannst du tatsächlich die meisten Highlights auch an einem Tag sehen. Vielleicht inspiriert dich deine kurze Stippvisite zu einem weiteren Besuch in dieser faszinierenden Stadt. Dann nimmst du dir die Zeit, um auch das ein oder andere Museum von innen zu besichtigen oder einen langen Spaziergang hinauf zum oder hinunter vom Vomero zu machen. Aber auch einfach mal eine Stunde beim Frühstück im Straßencafé sitzen und den Bewohnern auf ihren Wegen zur Arbeit zu zuschauen, ist ein Tipp den ich dir ans Herz legen möchte. So oder so bietet Neapel zu viel, als nur einen Tag dort zu bringen 😉
Im Straßencafé klingt toll- nach der Besichtigung des oberen und unteren Neapels. 🙂
Oh ja, da braucht man dann die Pause 😉