Ausflug zum Biggesee im Sauerland

Ausflug zum Biggesee im Sauerland

In Zeiten wo das Reisen in die Ferne kaum möglich ist, suche ich mir die kleinen Abenteuer vor der Haustür. Also rein ins Auto und gucken, was Nordrheinwestfalen so zu bieten hat. Im Sauerland liegt der riesige Biggesee und da ich das Meer liebe, ist so ein großer Stausee doch genau das richtige für mich. Zwar habe ich mich nicht in die noch frischen Wellen geworfen, aber was du bei einem Ausflug zum Biggesee erleben kannst und welche schöne Wanderung ich entdeckt habe, verrate ich dir im Artikel. Du möchtest lieber in den Weinbergen des Ahrtals wandern gehen? Dann schau bei diesem Artikel vorbei Die schönsten Stopps am Rotweinwanderweg.

Ausflug zum Biggesee die Anfahrt

Der Biggesee liegt mitten in schönster Natur. Das hat allerdings zur Folge, dass du ihn eher schlecht mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht. Am besten geht dies noch über Olpe. Die Stadt ist gut an das Verkehrsnetz der Deutschen Bahn angebunden. Von dort aus, kannst du z. B. mit deinem Fahrrad weiterradeln.

Mit dem Auto erreichst du den See gut über die A4. Um den Startpunkt unserer Wanderung zu erreichen fahren wir nach Ople noch ein gutes Stück auf der Sauerland-Brauerstraße am Biggesee entlang. Als Zielpunkt für dein Navi kannst du den Yacht- und Ruder Club Attendorn e. V. Yachthafen eingeben. Kurz vor dem Ziel und gegenüber des Campingplatzes hast du mehrere Möglichkeiten dein Auto zu parken.

Wanderung am Biggesee

Unsere Wanderung am Biggesee haben wir am nördlichen Ende unternommen. Es gibt aber auch noch viele weitere Möglichkeiten um diesen riesigen See herum. Wir starten vom geparkten Auto aus und laufen auf das kleine Freibad zu. Hier findest du einen Kiosk, der verschiedene Speisen und Getränke anbietet. Das Freibad selbst, bietet einen kleinen aber feinen Strand.

Freibad Biggesee
Freibad am Nordende

Den See zur rechten Seite geht es weiter am Yachthafen vorbei und auf den Biggesee-Rundweg zu. Da der Weg etwas höher gelegen ist, hast du einen phantastischen Blick über den Nordteil des Sees und die Gilberg Insel.

Ausblick vom Biggeseee-Rundweg
Ausblick vom Biggeseee-Rundweg

Auf der linken Seite des Weges ragt ein Berg mit einem wunderschönen Buchenwald in die Höhe. Genau dort hinein führt uns unser Rundweg. Nimm dafür einfach die erste Abbiegung links weg. Durch den Wald immer weiter hinauf geht es zur alten Burgruine. Oben angekommen kannst du dich vor der Ruine in Pose werfen und „Burgfräulein spielen 😉

Buchenwald mit Burgruine

Hinunter geht es durch den Buchenwald zurück. Die Wege sind alle gut ausgeschildert und gut ausgebaut. Die An- und Abstiege sind leicht und auch für Wanderneulinge einfach zu nehmen. Für diesen kleinen Rundweg planst du je nach Geschwindigkeit und Fotopausen 1,5 h bis zwei Stunden ein.

Was kann man am Biggesee machen?

Was kannst du neben wandern noch am Biggesee machen? Wie bereits schon erwähnt bietet der See ein Freibad, dass zum relaxen und entspannen einlädt. Zusätzlich gibt weitere Badestellen rund um das Gewässer.

Oder möchtest du lieber gemütlich über den Biggesee gefahren werden? Dann nehmen dich die Schiffe der „Weißen Flotte“ gerne mit. Genauso kannst du hier aber auch angeln oder surfen.

Mein persönliches Highlight am Biggesee ist die Aussichtsplattform „Biggeblick“. Dieser 2013 errichtet Skywalk ist einfach spektakulär und wird abends beleuchtet. Er ist rund um die Uhr frei zugänglich. Das ist natürlich der perfekte Fotospot für alle Selfie verrückten 😉

Aussichtsplattform „Biggeblick“

Ein Ausflug zum Biggesee lohnt sich auf jeden Fall und wir waren ganz bestimmt nicht das letzte Mal dort!

Schiffsrundfahrt durch Berlin auf der Spree

Schiffsrundfahrt durch Berlin auf der Spree

Berlin ist immer eine Reise wert und es gibt unzählige Anlässe unserer Hauptstadt einen Besuch abzustatten. Für mich als Reisebloggerin zählt natürlich die ITB (Internationale Tourismus Börse) dazu. Um sich die Stadt nach einem anstrengenden Messetag gemütlich anzuschauen, ist eine Schiffsrundfahrt auf der Spree optimal geeignet. Im folgenden Artikel zeige ich dir die schönste Route mit den Top-Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel dem Regierungsviertel und stelle dir eine Liste mit Anbietern zur Verfügung. Komm mit auf eine einzigartig schöne Schiffsrundfahrt durch Berlin! Auch Paris kann man wunderbar bei einer Schiffstour erkunden, den passenden Blogeintrag findest du hier Paris – meine 7 Highlights in der Stadt der Liebe.

Die Route über die Spree – Start am Märkischen Ufer 

Unser Startpunkt für die Schiffsrundfahrt durch Berlin ist das Märkische Ufer. Von der U-Bahnstation „Märkische Museum“ geht es runter an die Spree und du hältst dich rechts in Richtung Jannowitzbrücke. Im optimalem Fall wartet hier schon dein Boot auf dich.Start am Märkischen Ufer

Sichere dir einen guten Platz mit freier Sicht aus dem Fenster oder du hast die Möglichkeit auf das Oberdeck zu gehen. Aber Achtung –  auf so einer Schifffahrt kann es ganz schön windig werden. Überlege dir also gut, ob du die Fahrt Draußen verbringen willst oder du dir nicht doch zunächst einen guten Platz im Warmen sicherst.

Weiter auf der Stadtrundfahrt zum „Molecule Man“ und zurück

Die Route führt uns unter der Jannowitzbrücke vorbei am Künstlerufer. Hier begegnen uns zahlreiche „Meisterstücke“ verschiedenster Künstler, die mir zumindest viel Bildmaterial für meine Facebook Kategorie „Ist das Kunst oder kann das weg“ geliefert haben. Auf Höhe der Mercedes Benz Arena werden noch weitere Gäste aufgenommen und die Fahrt zügig fortgesetzt. Vom Schiff aus kann man wunderbar den East Side Park mit einem Stück der original Berliner Mauer sehen. Schon passieren wir die Oberbaumbrücke. Diese alte Brücke diente im 18. Jahrhundert als Zollstation und ist in ihrer alten Form bis heute erhalten geblieben.

Wir erreichen unseren ersten Wendepunkt, den „Molecule Man“. Hier treffen drei Ortsteile Berlins zusammen. Das Kunstwerk soll die Vereinigung aller Menschen symbolisieren.

Kunst und Oberbaumbrücke

Auf dem Weg zurück zur Jannowitzbrücke kannst du nun das andere Ufer der Spree in Augenschein nehmen. Es geht unter anderem an einem der modernsten Gasturbinen Kraftwerke Deutschlands vorbei. Generell wirkt diese Uferseite viel industrieller. Nach der Brücke geht es vorbei am Märkischen Ufer mit seinem Museum zur Mühlendamm-Schleuse. Nach einer kurzen „Fahrstuhlfahrt“ mit 1,60 m Höhenunterschied kann es weiter gehen. Mich persönlich beeindruckt es immer wieder, wenn sich die Schleusentore schließen, das Wasser rein- oder rausgepumpt wird und sich dann die Tore auf der anderen Seite öffnen und einem die Weiterfahrt ermöglichen.

Mühlendamm-Schleuse

Nach dem Passieren der Schleuse führt die Tour zur Museumsinsel

Nach der Schleuse folgt das Nikolaiviertel mit seiner berühmten Kirche, das Rote Rathaus und der Fernsehturm. Da dies alles auf der rechten Seite der Spree liegt, solltest du entweder Drinnen auch rechts sitzen oder du nutzt den Rundumblick vom Oberdeck. Kurz danach ragt auf der linken Seite die Baustelle für das Berliner Schloss heraus. Ich bin gespannt, wann ich diesen Artikel aktualisieren kann und schreibe „das fertige Schloss“ 😉

Der Blick auf den Berliner Dom zeigt den Anfang der Museumsinsel. Auf deiner Schiffsrundfahrt durch Berlin siehst du die zahlreichen zum Teil alten Prachtbauten. Besonders beeindruckend finde ich die alte Nationalgalerie. Allein bei der Fahrt vom Berliner Dom bis zum Ende der Museumsinsel unterquerst du vier zum Teil wunderschöne Brücken.

Berliner Dom und Museumsinsel

Weiter geht es die Spree entlang unter der Weidendammbrücke hindurch und dann hast du auch schon den freien Blick auf den Bahnhof Friedrichsstraße. Diese Halle wurde vor 1990 auch „Tränenpalast“ genannt. Denn hier befand sich einer der höchst frequentiertesten innerdeutschen Grenzübergänge. An eine Schiffsrundfahr in Berlin über die Spree war bis Mai 1990 nicht einmal zu denken.

Die Schiffsrundfahrt führt unter dem „Band des Bundes“ entlang

Die nächste Brücke hat keinen weniger geschichtsträchtigen Namen: nach der Marschallbrücke taucht der Reichstag am Spreeufer auf. Von nun an siehst du über dir ständig das „Band des Bundes“, das die verschiedenen Regierungsgebäude für Fußgänger mit einander verbindet und am Kanzleramt endet.

Reichstag Band des Bundes Kanzleramt-min

Es geht noch ein kleines Stück weiter den Fluss hinunter und wir fahren vorbei an der „Schwangeren Auster“, dem Haus der Kulturen in Berlin. Dann folgt direkt der Tiergarten und das Schloss Bellevue. Vor der Hansabrücke gibt es noch einmal einen Passagierwechsel. Hier wendet unser Boot und wir treten den Rückweg an.

Auster Bärenbrücke Schloss Bellevue-min

Ausblicke auf meinen „Berliner Liebling“

Eine meiner liebsten Sehenswürdigkeiten habe ich bisher noch nicht erwähnt. Schon beim Startpunkt lugt er hintern den Häusern vor. Vor allem auf dem Rückweg der Schiffsrundfahrt durch Berlin kann man ihn immer wieder gut sehen und fotografieren. Er wacht  quasi über Berlin und ist das Wahrzeichen schlechthin- der Berliner Fernsehturm ist einfach etwas ganz besonderes und eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen an diese einzigartige Stadt.

Fernsehturm bei Schiffsrundfahrt Berlin auf der Spree

Vor- und Nachteile einer Schiffstour durch Berlin

Warum sollte man Geld für eine Schiffsrundfahrt durch Berlin ausgeben? Ich empfehle diese Investition, wenn man mehrere Tage Zeit für die Stadt hat und sich und seinen Füßen eine Pause gönnen möchte. Außerdem ist so eine Rundfahrt eine gute „Schlechtwetter“-Alternative. Denn in den Booten sitzt man warm und trocken. Besonders spannend finde ich persönlich den anderen Blickwinkel, den man vom Wasser aus auf Berlin hat. Bei den meisten Touren gibt es über einen Audioguide zusätzlich nützliche Informationen. Vielleicht gibt es auch Orte die du entdeckst, die vorher gar nicht in deiner Reiseplanung enthalten waren. Du hast nun vielleicht noch Gelegenheit diese näher anzuschauen. Denn damit kommen wir auch schon zu den Nachteilen einer Schiffsrundfahrt.

Das Schiff tuckert gemächlich aber stätig weiter, egal ob dir eine Sehenswürdigkeit besonders gut gefällt oder eben auch nicht. Da bleibt nicht viel Zeit für Fotos und genießen. Vom Boot aus ist auch nicht immer alles zu sehen. Ich persönlich habe zwar etwas von der Siegessäule gehört, jedoch habe ich sie nicht zu Gesicht bekommen. Gerade zur Hauptsaison im Frühjahr/Sommer ist es ratsam dein Ticket vorher online zu buchen oder zu reservieren. Denn die Ausflüge sind beliebt und die Kapazitäten begrenzt. Das schränkt dich natürlich in deiner Flexibilität ein.

Entscheiden muss jeder für sich. Mein Daumen geht klar nach oben!

Anbieter einer Schiffsrundfahrt durch Berlin

Ich kann fasst behaupten, dass es unzählige Anbieter für Schiffstouren durch Berlin gibt. Hier liste ich dir eine Auswahl auf. Den Anfang macht natürlich die Reederei Riedel, mit der ich die Rundfahrt unternommen habe. Das Ticket habe ich selbst bezahlt und ich wurde auch zu nichts anderem eingeladen.

Alle Anbieter haben Anlegestelle in der Innenstadt, die mit der Bahn sehr gut erreichbar sind. Schau einfach, welcher Startpunkt am günstigsten von deiner Unterkunft aus erreichbar ist.

Lust auf noch mehr Berlin? Dann schau doch mal bei der Blogparade auf „Child&Compass“ vorbei.

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Du merkst vielleicht, dass ich ein Fan von Schiffsrundfahrten bin. Auch in Mailand habe ich eine unternommen. Dazu kannst du alles hier nachlesen Rundreise durch Norditalien Teil 1 – Mailand, Gardasee und Verona.

Die schönsten Stopps am Rotweinwanderweg

Die schönsten Stopps am Rotweinwanderweg

Was gibt es schöneres im Herbst als mit seiner liebsten Schwester zu einer kleinen Wandertour aufzubrechen? Na ganz klar, wenn diese Wandertour über den Rotweinwanderweg führt! Hier haben zwei Mädels in schönster Natur und Kultur viel Zeit sich zu unterhalten und ihre „Knackpopos“ zu stählen. Denn auch wenn Weinberge nicht so hoch sind, werden die Muskeln ordentlich beansprucht.

Kurz & Knapp

Der Rotweinwanderweg befindet sich im schönen Ahrtal in Rheinlandpfalz und ist ungefähr 35 km lang. Die Wege sind sehr gut ausgeschildert und es gibt unterschiedliche Routen durch die Weinberge, sodass man den Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen kann. Gesäumt ist der Weg natürlich von Weinanbauterrassen und von bezaubernden Städten. Hier gibt es genügend Möglichkeiten einen Schlafplatz zu finden. Auch in der besten Reisezeit zu den Weinfesten.

Empfehlenswert

Dernau als perfekter Ausgangpunkt

Das Örtchen Dernau befindet sich ungefähr in der Mitte des Rotweinwanderweges. Deshalb ist es perfekt geeignet, um von hier aus den Rotweinwanderweg zu erkunden. Aber nicht nur die Lage macht Dernau zu einem attraktiven Reiseziel. Hier findet ihr jede Menge Übernachtungsmöglichkeiten, einen Bahnhof und den Sitz der Weingenossenschaft Dagernova, der zu Weinverkostungen einlädt. In der Weinsaison kürt Dernau seine eigene Weinkönigin inklusive großem Festumzug.

Mir persönlich hat der Charme dieser Kleinstadt besonders gut gefallen. Es gibt viele alte Fachwerkhäuser, eine schöne Kirche und die Menschen sind besonders freundlich. Hier fühlt man sich wirklich herzlich willkommen.

Blick auf Dernau

Hotspot am Rotweinwanderweg: Weingut Kloster Marienthal

Nur vier Kilometer von Dernau entfernt liegt Marienthal mit seinem verzaubert wirkendem Kloster. Um dorthin zu gelangen sind wir direkt in die Weinberge hochgestiegen und dem offiziellen Rotweinwanderweg gefolgt. Die Beschilderung ist auf dem ganzen Pfad sehr gut zu finden. Alternativ könnt ihr auch unten am Fluss entlang laufen. Den Weg teilt ihr euch dann mit Radfahrern.

Die Route über die Weinberge wird nicht nur mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Kommt man zur Zeit der Weinlese, hängen noch genug reife Trauben am Wegesrand, um die ganze Zeit über zu naschen.

Das Kloster Marienthal kann getrost als einer der Hotspots am Rotweinwanderweg bezeichnet werden. An Wochenenden im Spätsommer und im Herbst ist es bei schönem Wetter rappelvoll. Hier gibt es nämlich eine große Auswahl an verschiedenen Weinsorten und auch Köstlichkeiten, um seinen Hunger zu stillen. Meine Schwester und ich waren an einem Montag dort. Wir hatten im wunderschönen Hof freie Platzwahl.

Kloster Marienthal am Rotweinwanderweg

Die halb wieder aufgebaute Klosterruine lässt Raum für Spekulationen: Was ist diesem Ort zugestoßen und warum wurde er nicht vollständig wieder hergestellt? Bei einem leckeren Wein und mit Blick auf die Weinberge sprudelte meine Phantasie wie verrückt. Das Kloster Marienthal ist für mich ein verzauberter Ort am Rotweinwanderweg.

Wer es zur Weinlesezeit verpasst hat, kann dem Kloster auch zur Adventszeit einen Besuch abstatten, denn dann findet der „Wein-Nachts-Markt“ statt.

Alice im Wunderland bzw. bei „Försters Weinterrassen“

Zwischen Marienthal und Walpforzheim, mitten in den Weinbergen, liegen Försters Weinterrassen. Beim Anblick dieses von Hundertwasser inspiriertem Gebäude, guckte ich zweimal hin: Bin ich noch auf dem Rotweinwanderweg oder durch ein Hasenloch in Alice ihrem Wunderland gelandet? Die bunten Farben und außergewöhnlichen Formen zauberten mir sofort ein Lächeln ins Gesicht.

Auf den Terrassen könnt ihr Herzhaftes wie Süßes verspeisen und natürlich guten Wein trinken. Wir mussten uns vor einem ordentlichen Regenguss zu einem Platz unter dem geräumigen Vordach retten und wärmten uns mit einer schmackhafter Suppe auf. Neben der Gastronomie bieten Försters Weinterrassen auch Ferienwohnungen und natürlich eine Vinothek.

Försterterassen am Rotweinwanderweg

Ahrweiler – kleiner Stadtteil mit großer Vielfalt

Ahrweiler ist „nur“ ein Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler und dennoch auf dem Rotweinwanderweg ein eigenständiger Anlaufpunkt. Neben zahlreichen sehenswürdigen Gebäuden, gibt es eine hübsche  Einkaufsstraße, eine erhaltene Stadtmauer, den Regierungsbunker und das beeindruckende Kloster Kalvarienberg.

Von Dernau aus sind es ca. 10 km. Diesmal wählten wir den Weg auf der anderen Seite der Ahr und wanderten durch den Wald. Von hier aus habt ihr einen phantastischen Blick auf die Weinberge und der Waldweg selbst hat etwas magisches an sich. Vor allem im Herbst bietet die Natur die schönsten Farben.

Waldweg

Die Stadtmauer von Ahrweiler ist zum Großteil erhalten und so betraten wir schon am Eingang eine andere Welt. Ritter, Prinzessinnen und Gaukler scheinen noch immer ein und aus zu gehen.

Stadtmauer Ahrweiler

Innerhalb der Stadtmauer findet das Leben in Ahrweiler statt. Rings um den Marktplatz findet ihr zahlreiche Möglichkeiten zu essen, zu trinken und zu gucken. Besonders bei schönem Wetter gibt es viele Möglichkeiten sich mit einem Glas Wein nach draußen zu setzten und dem bunten Treiben zu zuschauen. Hier könnt ihr auch an einer Weinverkostung inklusive Stadtrundgang teilnehmen.

Ich persönlich konnte mich gar nicht an den vielen farbenfrohen Fachwerkhäusern sattsehen oder auch an der sehr beeindruckenden Kirche St. Laurentius.

Bunte Häuser Ahrweiler

Für unser Abendessen holten wir uns Käse, Baguette und natürlich leckeren Wein. Wir setzten uns auf eine Bank an der Ahr und genossen unser Mal beim Sonnenuntergang. Zurück nach Dernau ging es im Dunkeln den Fluss entlang. Auch wenn viele Abschnitte gut beleuchtet sind, war uns zum Teil doch etwas mulmig zu mute.

Mayschoß – versteckte Schönheit

Für unseren letzten Tag auf dem Rotweinwanderweg gingen wir ca. 7 km nach Mayschoß. Das Städtchen bildet den vorletzten Punkt des Weges Richtung Norden und liegt kurz vor Altenahr. Diesmal wählten wir wieder den Weg über die Weinberge. Dies kann ich jedem nur dringend empfehlen, denn dies ist einer meiner persönlichen Lieblingsabschnitte. Allerdings kann es hier schon mal etwas eng werden, wenn viele Gleichgesinnte unterwegs sind.

Das kleine Mayschoss versteck sich hinter einer Bergkuppe. So wandert ihr also die ganze Zeit ohne konkretes Ziel vor Augen und habt umso mehr den Blick frei für die umliegende Natur und die Weinreben.

Weinreben Rotweinwanderweg

Nach einer guten Kraxelei und dem ein oder anderen stärkendem Gläschen am Wegesrand wird der Blick auf Mayschoß frei. Eingebettet in die Berge liegt der Ort da, wie eine schlafende Schönheit.

Blick auf Mayschoß

Im Ort selber haben wir eine ganz bezaubernde Gastwirtschaft entdeckt. Quasi im Garten der Eigentümer werden Zwiebelkuchen und andere Leckereien zu köstlichem Wein gereicht. Beim Verzehr  hat man einen traumhaften Blick auf die Weinberge ringsherum. Das Gartencafé „Em Jaade“ ist mein absoluter Geheimtipp. Haltet nach diesem Schild Ausschau 🙂

Gartenwirtschaft Mayschoß

In Mayschoß selbst haben wir auch die beste Vinothek unseres ganzen Kurzurlaubes gesehen. Im Weinkeller des Winzerverein Mayschoss gibt es neben einer riesigen Auswahl an verschiedensten Weinen auch sehr nettes Personal. Es lässt einen geduldig probieren und empfiehlt mit einer Menge Fachwissen die richtigen Sorten.

An drei Tagen sind wir über 70.000 Schritte und etliche Kilometer sowie Höhenmeter gewandert. Auch wenn das Wetter nicht immer super mitgespielt hat, hatten wir einen riesen Spaß und genossen die Zeit nur für uns Mädels 🙂

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Was kann man an einem Tag in Würzburg erleben?

Was kann man an einem Tag in Würzburg erleben?

Zu  unserem Hochzeitstag schenken uns mein Mann und ich das wertvollste was wir haben – Zeit. Wir haben es uns zur Tradition gemacht zu diesem besonderen Anlass immer etwas schönes zu unternehmen. Dieses Jahr war es wieder ein Kurztripp in eine Stadt, die wir beide noch nicht kannten. So kam es dazu, dass wir einen Tag in Würzburg erleben durften.

Kurz & Knapp

Würzburg liegt nur ca. drei Stunden von Köln entfernt und doch in einer anderen Welt. Das merkt man sofort am Dialekt der Menschen dort 😉 Mit knapp 130.000 Einwohnern ist die Stadt nicht riesig, bietet aber nicht nur ein Schloss sondern auch eine Burg, die auch noch UNESCO Weltkulturerbe ist.  Das Geläut des Doms zählt zu einem der größten in Deutschland und mit dem Weinausschank auf der alten Mainbrücke, bietet Würzburg auch etwas ganz außergewöhnliches. Es gibt eine Menge, dass du in Würzburg erleben kannst!

Empfehlenswert

Sich wie eine Prinzessin fühlen in der Residenz Würzburg

Schlösser verzaubern mich von jeher. Wenn ich durch die Räume wandle und die großen Treppen auf und abschreite, dann versetzte ich mich richtig in die damalige Zeit hinein. Natürlich habe ich das Glück eine Prinzessin zu sein und trage wunderschöne weite Kleider. Ich weiß nicht wie ich dabei in Wirklichkeit aussehe, aber bisher hat mich noch keiner komisch angesehen 😉 Auch die Residenz Würzburg verleiht einem das Gefühl von „Prinzessin sein“ oder auch Prinz.

Residenz Würzburg erleben

Aufnahmen im Innern der Residenz sind nicht gestattet. Draußen und im Hofgarten darf man filmen und fotografieren. Aus diesem Grund hier nur eine Außenaufnahmen des beeindruckenden Baus.

Der Hofgarten selbst ist sehr akkurat angelegt. Obwohl der Sommer 2018 so trocken war, erstrahlen die meisten Bäume und Blumen in den schönsten Farben. Der Brunnen verschafft ein wenig Abkühlung und lädt zum Verweilen ein. Besonders witzig finde ich persönlich die Form der Bäume – wer hat sich das nur ausgedacht?

Schlosspark Residenz

Jedes Jahr findet in der Residenz das Mozartfest statt. Klassische Musik in diesem passendem Ambiente. Wenn ihr Ende Juni herkommt, dann könnt ihr nicht nur den Klängen des Orchester lauschen, sondern auch die Eröffnung des Weinfestes erleben. Nur zu dieser Zeit findet beides gleichzeitig statt.

Wir sind nicht die Klassikfans, freuten uns aber um so mehr über das leckere Bier im angrenzenden Biergarten.

Alle Informationen rund um Öffnungszeiten und Ticketpreisen der Residenz, findest du hier Residenz Würzburg.

Weiter Richtung Altstadt und zum Dom

Unser Weg führt uns weiter in die Altstadt von Würzburg. Hier interessiert mich vor allem der Dom. Bei mir muss sich jede Kirche, jede Kathedrale und jeder Dom mit dem in Köln messen lassen. In Würzburg steht der Dom nicht frei sondern ist umringt von vielen Gebäuden. Sein Aufbau ist einzigartig, da verschiedene Teile nach dem zweiten Weltkrieg aufwendig saniert werden mussten. Erst 2006 erhielt er einen neuen Außenanstrich. Das Neumünster schlißt sich nahtlos an den Dom an. So wirkt das ganze Baugeflecht einfach riesig.

Dom und Neumünster

Alle Besucherinformationen und was es mit „5 nach 12 im Dom“ auf sich hat, erfährst du auf der offiziellen Seite Dom-Wuerzburg.de.

Aber nicht nur die Gebäude um den Dom können sich sehen lassen, auch die weitere Altstadt bietet herrlichen Genuss für Augen, die gerne alte Häuser und Kirchen sehen. Aber auch Dinge, die es in anderen Landen nicht zu sehen gibt, kannst du hier entdecken.

Altstadt Würzburg erleben

Spazieren entlang des Mains und ein krönender Abschluss

Was wäre Würzburg ohne den Main? Wahrscheinlich hätte sich nie so eine blühende Stadt entwickeln können. In unserer heutigen Zeit lädt die lange Uferpromenade zu Spaziergängen ein. Überall kann man entweder auf Bänken oder direkt auf der Mauer eine Pause einlegen und die Aussicht genießen. Der „Alte Kranen“ zeugt von der industriellen Nutzung der Promenade in vergangenen Zeiten.

Mainufer

Von hier aus hat man einen besonders schönen Blick auf die alte Mainbrücke und die Festung Marienberg, wie das Titelbild zeigt.

Eine Besonderheit, die man in Würzburg erleben kann ist der Weinausschank auf der alten Mainbrücke. Durch ein großes Fenster schenkt die „Alte Mainmühle“ die verschiedensten Weine aus. Mit seinem Gläschen in der Hand kann man nun direkt weiterschlendern oder in der Nähe verweilen, um schnell wieder Nachschub holen zu können 😉 An sonnigen Tagen und auch Abenden ist die alte Mainbrücke ein Treffpunkt für jung und alt. Hier kommt man zusammen und kann bei herrlichem Ausblick das ein oder andere interessante Gespräch führen.

Wir gönnten uns zur Feier des Tages ein exzellentes Abendessen auf der Terrasse der „Alten Mainmühle“ und beendeten unseren Tag in Würzburg gesättigt mit Eindrücken, Bildern, gutem Wein und leckerem Essen. Eine Tisch kannst du dir über die offizielle Internetseite reservieren alte-mainmuehle.de.

Alte Mainmühle

Was kann man noch in Würzburg erleben?

Ein Tag reicht nicht aus, um dieses beeindruckende Städtchen in vollem Umfang zu erkunden. Die Festung Marienberg schließt ihr Tore auch im Sommer schon um 17 Uhr. Allein um diese prächtige Burg zu sehen, werden wir sicher noch einmal wieder kommen. Auch der Botanische Garten der Universität Würzburg wäre sehenswert gewesen.

Zur Karte mit unserer Route und allen Highlights geht es hier:
Kartensymbol mit TextKarte zum Ausdrucken

Du suchst noch mehr Inspiration für Städtetrips in Deutschland, dann schau doch auch hier vorbei Krönungsstadt Aachen oder Schiffsrundfahrt durch Berlin.

Ein Tag in der Krönungsstadt Aachen

Ein Tag in der Krönungsstadt Aachen

Zu Ostern wollten wir einen Kurztrip in eine größere Stadt machen, ohne allzu lang  mit dem Auto fahren zu müssen. Die Wahl viel recht schnell auf Aachen. Zum einen ist die Stadt nur ca. eine Stunde von uns entfernt und zum anderen wollte ich mal wieder einen Dom – Vergleich vornehmen. Kann es der Aachener Dom mit unserem im Köln aufnehmen?

Kur & Knapp

Aachen ist mit seinen knapp 250.000 Einwohnern eine große Stadt in der Nähe der niederländischen Grenze. Bekannt ist Aachen vor allen durch seine Geschichte als Krönungsstadt und auch für seine Thermalbäder. Durch die Nähe zu Holland und Belgien bildet es einen guten Ausgangspunkt für Reisen in unsere Nachbarländer. Kulinarisch hat Aachen natürlich seine weltbekannten Printen zu bieten und es gibt ein ganz besonders romantisches Plätzchen, was ich euch später noch näher vorstelle.

Empfehlenswert

  • Besuch des Aachener Doms
  • Abstecher auf den Lousberg
  • Mit anderem Fokus durch eine Stadt gehen

Der Aachener Dom, eine ungewöhnliche Kathedrale

Da wir für Aachen nur zwei Tage Zeit hatten, sind wir direkt am ersten Tag nach dem Check In in unserem Hotel Richtung Aachener Dom gelaufen. Ich war bereits sehr gespannt auf die Kathedrale, weil ich natürlich wieder schauen wollte wie sie im Vergleich mit dem Kölner Dom abschneidet.

Aachener Dom außen

Auffällig ist neben der unterschiedlichen Architektur der einzelnen Gebäudeteile, die Statue von Karl dem Großen im „Vorgarten“ des Doms. Er schaut ein bisschen unglücklich drein. Was er wohl denken mag?

Karl der Größe Figur

Der Dom wurde über die Jahrhunderte mehrfach erweitert. Das fällt besonders von außen auf, da sich die Stile der Fassade deutlich unterscheiden. Wann was genau gebaut, umgebaut und angebaut wurde wird sehr schön in einem Video in der Touristeninformation gegenüber dem Haupteingang erläutert. Nicht nur von Außen, sondern vor allem von Innen überraschte mich der Dom. Durch seine vielen mit Marmor verkleideten Wände und bunten Säulen erinnerte er mich direkt an den Dom in Florenz.

Dom von Innen 1

Der gigantische Kronleuchter ist direkt in der Mitte platziert und bildet aus mehren Perspektiven ein wunderschönes Fotomotiv.

Kronleuchter

Viele Katholische Kirchen sind prunkvoll ausgestattet und auch der Aachener Dom, in dem Könige gekrönt wurden steht da nicht hinten an. Der Altarraum ist mit wertvollen Reliquien und viel Gold ausgestattet.

Dom von Innen 2

Fenster Dom Golddecke

Zur Stärkung findet man um den ganzen Dom herum zahlreiche Restaurants und Cafés. Wir suchten uns einen Griechen um die Ecke aus, weil wir generell das Preisleistungsverhältnis schätzen und auch unser Geschmack getroffen wird.

Stadtrundgang mit einem besonderen Blick

Bei unserem weiteren Stadtrundgang hielten wir immer nach Plätzen Ausschau, die die Möglichkeit booten ein Schloss anzubringen. Denn auf dieser Reise hatte wir einen besonderen Reisebegleiter. Viele von euch kennen die „Liebesschlösser“, die mittlerweile in einigen Städten vornehmlich an Brücken hängen. Obwohl wir hier in Köln eine der bekanntesten deutschen „Liebesschloss-Brücken“ haben, hängt dort noch keines von uns und so ging ich mit einem ganz andere Fokus durch die Innenstadt von Aaachen.

Dabei entdeckte ich kleine Feinheiten, die mir sonst vielleicht entgangen wären. Zwar war für uns noch nicht der ideale Ort für unser erstes Liebesschloss gefunden, dafür entdeckte ich an vielen Häusern kleine goldene Figuren. Eine findige Gaststätte hat diese Besonderheit direkt für sich genutzt.

Goldener Engel Hauswand Goldene Statue Hauswand Goldenes Einhorn Hauswand 

Der Abschluss unseres ersten Tages in Aachen und der Stadtbesichtigung, bildete ein Rundgang um den Dom mit Blick auf das beeindruckende Rathaus. Mit seiner gotischen Fassade wirkte es ein bisschen einschüchternd auf mich.

Rathaus Aachen.JPG

Rathaus Aachen von hinten

Ein romantisches Plätzchen auf dem Lousberg

Da ich auf meinen Reisen immer ein bisschen mehr erleben möchte, reichte mir ein einfacher Stadtbummel natürlich nicht aus. Außerdem waren wir ja auch noch in besonderer Mission unterwegs, um für unseren Reisebegleiter dem Liebesschloss einen geeigneten Ort zu finden.

Am zweiten Tag unseres Aufenthalts ging es für uns deshalb in die Berge. Na gut, um genau zu sein auf den Berg. Im Norden von Aachen bietet der Lousberg als Wald- und Bergpark die wunderbare Möglichkeit den Großstadttrubel hinter sich zu lassen und die Natur zu genießen. Hier wachsen große Bäume und vor allem im Frühling sprießt an jeder Ecke und aus jedem Ast frisches Grün. Es gibt verschiedene Routen wie man zum höchsten Punkt auf 264 Meter Höhe gelangen kann. Wir wählten einen nur leicht ansteigenden Weg und nahmen dafür ein paar extra Meter gerne in Kauf. Auf den verschiedenen Ebenen überrascht der Parkt mit alten Säulen oder auch einem Kneippbecken.

Säulen auf Berg

Auch der Teufel soll bei der Entstehung des Berges eine Rolle gespielt haben. Angeblich wurde er auf dem Weg zum Aachenern Dom, den er mit Sand verschütten wollte, von einer schlauen Bauersfrau aufgehalten. Er ließ den Sand an Ort und stelle fallen und so bildete sich der Lousberg. Skulpturen stellen die Geschichte nach.

Teufel und Bäuerin

Beim Abstieg entdeckten wir dann einen ganz besonders romantischen Platz. Ein kleiner Gartenpavillon mit verspieltem Zaun.

Gartenpavillon

Der Kerstensche Pavillon auf dem Lousberg stand einst im Garten einer reichen Patrizierfamilie und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von der Stadt samt kunstvollem Gitter erworben und umgesiedelt. Ich kann mir richtig vorstellen wie die feinen Damen und Herren der Gesellschaft durch ihren großzügigen Garten geschlendert sind, bei einem Tässchen Kaffee oder Tee im Pavillon die Aussicht genossen haben und sich ein frisch verliebtes Pärchen verstohlene Blicke über den Tisch hinweg zu geworfen hat. Da blüht mein romantisches Herz genau wie die Blumen im Frühling auf! Der kunstvoll gestaltete Eisenzaun bot dann auch genau die Möglichkeit unser erstes Liebesschloss zu befestigen. Den Schlüssel vergruben wir unter einem Baum, auf dass er für immer dort bleibe 😉

Liebesschloss

Gartenpavillon  Gartenpavillon mit Blume

Inspiration zu Aachen habe ich mir auf dem wundervollen Blog von Silja geholt. Als Aachener Mädel kennt sie alle Insidertipps und teilt sie mit euch auf „fernwehge“.

Auf der wilden Havel – ein Hausboot Abenteuer

Auf der wilden Havel – ein Hausboot Abenteuer

Das erste Hausboot Abenteuer 

Im Juli 2016 sind wir zum ersten Mal mit einem Hausboot unterwegs gewesen. Gute Freunde kamen auf die Idee mit einem barrierefreien Bungalowboot die Havel in Brandenburg zu befahren. Keiner von uns hat einen Bootsführerschein oder war schon einmal auf so einem Hausboot unterwegs. Das macht aber auch nichts, da diese Boote extra für den Tourismus gebaut wurden. Nach einem kurzen Test zu den wichtigsten Regeln und einer ausführlicheren Einweisung mit Probefahrt kann das Hausboot Abendteuer los gehen.

Kurz & Knapp

Der Liegeplatz der Bungalowboote befindet sich in Plaue. Von dort aus geht es in die eine Richtung zu drei großen aneinander grenzenden Seen, die sich gut zum Baden eignen und wo auch Wassersport angeboten wird. In die andere Richtung geht es die gut ausgebaute Havel entlang. Bei der Stadt Brandenburg gibt es zum Einkaufen einen Anleger, von dem aus fußläufig ein Supermarkt erreichbar ist. Stromabwärts sollte man seinen Proviant dabei haben, denn erst in Rathenow befinden sich die nächsten Einkaufmöglichkeiten. Dazwischen gibt es jede Menge wunderschöne Natur zu entdecken und viele abwechslungsreiche Ankerplätze. Auf dem Weg zu den Seen kreuzt man eine Hauptverkehrsstraße, wo uns die großen Frachter ganz schön Respekt eingeflößt haben. Auf dem Weg nach Norden liegen einige Schleusen und vor allem die kleineren in Rathenow sind für Anfänger eine Herausforderung.

Empfehlenswert

Ruhe, Abenteuer und ganz viel Natur

Für unsere erste Hausboottour haben wir mit sehr guten Freunden mein Heimatbundesland Brandenburg ausgewählt. Auf der Havel meisterten wir in einer guten Woche so manche Herausforderung, die unsere Freundschaft auf die Probe stellte. Auch wenn so ein Bungalowboot recht großzügig ist, sind die Wände dünn und Ausweichmöglichkeiten auf dem Fluss quasi nicht vorhanden. Man sollte sich also gut überlegen mit wem man so ein Hausboot Abendteuer beschreiten möchte.

Los ging es für uns in Plaue. Hier ist der große Stützpunkt der Bootsvermietung, der auch einen gesicherten Parkplatz für das Auto bietet. Zum beladen der Hausboote, mit allem was man so für eine Woche benötigt, stehen Bollerwagen zur Verfügung. Im Vorfeld erhält man die Seekarten sowie die Verkehrsregeln für die Wasserstraßen. Ein Crewmitglied muss den Charterschein machen und wird dafür auch abgefragt.

Wer am Anreisetag schnell den Anker lichten möchte, sollte sich die Unterlagen im Vorfeld gut durchlesen. Bevor es losgeht, gibt es noch eine ausführliche Einweisung für das Boot, inklusive Proberunde mit Einparkübung sowie Ankern und Tipps zum „Geradeausfahren“. Das ist mit so einem Gefährt gar nicht so einfach wie man denken mag. Nicht zu vergessen sind natürlich die Vorfahrtsregeln –  Enten dürfen immer kreuzen wie sie wollen!

Plauer-, Breitling- und Mösersee

Die ersten Tage wollten wir das besonders schöne und warme Wetter nutzen und die drei großen in einander übergehenden Plauersee, Breitlingsee und Mösersee erkunden. Bereits nach den ersten hundert Metern auf der zunächst ruhigen Havel, öffnet sich der Fluss zum Plauersee. Dieser wird von einem Kanal für die Industrieschifffahrt durchkreutzt. Das bedeutet, man fühlt sich mit seinem gerade noch so großen Hausboot auf einmal sehr klein und versenkbar. Es ist zwar nicht viel los, aber wir hatten das „Glück“, dass gerade ein großer Schrottdampfer vorbeifuhr. So ähnlich muss es einer Ameise gehen, wenn ein Auto vorbeirollt. Meine Freundin und ich hatten Schnappatmung während unser Skipper die Situation souverän meisterte.

Sobald man den Plauersee überquert hat, geht es durch eine schmale Einfahrt in den Breitlingsee. Hier ist es direkt viel beschaulicher, auch wenn am Wochenende viele Ansässige mit ihrem Boot unterwegs sind. Für unseren ersten Abend auf dem Wasser fanden wir ein schönes Plätzchen.

Sonnenuntergang mit Seerosen

Die ersten Tage verbrachten wir auf dem Breitling- und Mörsersee mit schwimmen, schnorcheln und diversen Anlegemanövern. Beide Seen sind sehr flach. Als ungeübte Seefahrer haben wir uns mehrfach festgefahren. Zum Glück war mein Mann kräftig genug, um immer wieder in das kühle Nass zu springen und uns freizuschieben.

Als wir ein bisschen Fahrpraxis gesammelt hatten, trauten wir uns die begradigte Havel nach Brandenburg rein. Dort gibt es einen großen Anleger, der direkt für einen Supermarkt gebaut wurde. „Groß“ ist dabei relativ, wenn bereits mehrere Boote zum Einkaufen festgemacht haben. Sich auf einem See bei weichem Untergrund festfahren ist nicht so schlimm. Vor fremden Augen die Kaimauer rammen wäre schon peinlich. Entsprechend angespannt waren wir als Crew. Eins, zwei Versuche und mit Unterstützung von anderen Reisenden, haben wir es aber ohne Schaden an Boot und Mannschaft geschafft. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Hilfsbereitschaft unter den „Seeläuten“ groß ist und jeder jedem hilft. Das hat mich positiv überrascht.

Nach dem Einkauf steuerten wir wieder auf den Breitlingsee und erholten uns von dem „Großstadt“ – Ausflug.

Breitlingsee

Kraft tanken vor der ersten Schleuse

Nach den Seen sind wir Richtung Norden die Havel abwärts gefahren. Da das Wochenende vorbei war und noch keine Ferien in Brandenburg begonnen hatten, war auf dem nächsten Abschnitt sehr wenig Betrieb. Man kann in aller Ruhe die Natur genießen, schippert vorbei an Feldern, kleinen Dörfern und vielen verschiedenen Vogelarten. Der Fahrtwind bläst einem mal sanft und mal kräftiger ins Gesicht. Ich persönlich konnte mich komplett entspannen und von allen Alltagssorgen abschalten. Es hört sich vielleicht komisch an, aber so eine Fahrt entschleunigt total- kein Termindruck, keine tausend Gedanken- einfach nur genießen und natürlich essen! Dank der Feuerschale an Bord konnten wir viel grillen und abends ein gemütliches Lagerfeuer entfachen.

Grill auf Hausboot

Bei Schleusendurchfahrten sollte man auf die Öffnungszeiten achten. Vor der ersten Schleuse Richtung Rathenow gibt es einige schöne Buchten bei denen man gut festmachen kann. Dies taten wir auch und wurden von der Natur mit einem herrlichen Sonnenuntergang in die Nacht begleitet.

Sonnenuntergang mit Wildgänsen

Am nächsten Morgen war es dann soweit und die Schleuse öffnete ihre Tore für uns und auch ein paar andere Flusstouristen. Wir waren alle vier etwas aufgeregt aber es hat super funktioniert. Das Festmachen an der Mauer war kein Problem und mit der richtigen Knotentechnik, lässt sich auch das Hausboot während des Runterfahrens gut halten. Nach dieser gemeisterten Herausforderung waren wir alle stolz auf uns und tuckerten frohen Mutes Richtung Rathenow weiter.

Schleusenausfahrt

Leerer Tank und ein Wehr –  schlechte Kombination!

Nach einigen weiteren Kilometern zweigt sich die Havel und man kann rechts nach Rathenow abbiegen. Nun hatte ich auch mal für einige Zeit das Steuer übernommen, was ich mich die ersten Tage noch nicht getraut hatte. Ich lotste uns vorbei an den ersten Wassergrundstücken mit hübschen Gärten und vorbei an Wehren, die natürlich nicht befahren werden durften.

Gerade als wir auf ein großes Wehr zusteuerten, vor dem wir rechts abbiegen mussten, verstummte der Motor. Ich versuchte ihn neu zu starten, ohne Erfolg. Wir verloren an Geschwindigkeit und leider auch die Kontrolle über die Steuerung des Bootes. Ohne aktiven Vortrieb hat das Ruder keine steuernde Wirkung mehr. Dank der Strömung fuhren wir langsam aber konstant genau auf das Wehr zu. Während einer nach hinten eilte um den Tank zu checken, versuchte mein Mann nach vorne einen Anker auszuwerfen und festzumachen. Ich geriet in Panik und sah uns in Gedanken bereits das Wehr hinabstürzen. Auch meine Freundin fügte sich still dem Unausweichlichem.

Alle Ankerversuche scheiterten und ich brüllte den Männern hilfreich die verbleibenden Meter zum Abgrund in die Ohren. Gott sei Dank sind die Wehre entsprechend Beschildert. Es gibt Schilder mit Zeichen, die vor der Gefahr warnen und kurz vorher gibt es noch eindeutige Stoppschilder und genau so ein Stoppschild brachte uns zum Stehen. Wir trieben dagegen und gewannen genug Zeit um aus den Ersatzkanistern nachzutanken. Nach diesem Nahtoderlebnis kontrollieren wir jeden Morgen die Tankfüllung.

Unsere Freunde nutzen die Anlegemöglichkeit in Rathenow, um per Rad einen Ausflug zu unternehmen. Die Stadt bietet mehrere Ausflugsmöglichkeiten wie z. B. ein Optik-Industrie-Museum.

Der Wendepunkt unserer Reise

Kurz hinter Rathenow befindet sich die Abzweigung zu unserem anvisiertem Wendepunkt- der Hohennauenersee. Er ist über eine künstlich angelegte und sehr schmale Wasserstraße mit der Havel verbunden. Beim Anblick der Einfahrt dachten wir zunächst, dass dies nicht passen kann. Aber es ist erstaunlich wie breit der Weg wird je mehr man sich ihm nähert. Ganz einfach war es dennoch nicht, weil die Straße auch recht flach ist.

Das „Geradeaussteuern“ hatten unsere Skipper aber inzwischen hervorragend raus. Der See bietet diverse schöne Ankerplätze. Wir hielten vor einem ausgedehnten Seerosenfeld und zum ersten Mal auf der Reise nutze ich die Hängematte.

Abends irritierten uns merkwürdige Geräusche aus dem gegenüberliegendem Wald. Es hörte sich an als würde eine Katze ganz bitterlich mautzen. Aber die Lautstärke lies eher vermuten, dass es sich um einen Vogel handelte. Also schnappte ich mir mein Vogelkundlerbuch, welches ich extra für solche Fälle eingesteckt hatte. In meinem bisherigen Naturleben war es mir keine große Hilfe, weil ich mit so tollen Beschreibungen wie z. B. „Stimme: Als Ruf ein helles, gezogenes >>hiiiaäh<< oder ein kurzes >>jük<<“ (Habicht) nicht viel anfangen kann. Aber als ich folgende Beschreibung las wusste ich, dass wir es mit einem Mäusebussard zu tun hatten: „hohes, miauendes >>hiääh<<„. Aus dem Lachen kamen wir an diesem Abend kaum noch raus!

Auf dem Weg zurück zu unserem Ausgangspunkt mieden wir Rathenow mit seinen Wehren und fuhren vollkommen entspannt die Havel aufwärts. Die Schleusen meisterten wir als Team mit guter Kommunikation spielerisch und hinter der letzten ankerten wir noch einmal in einer der wunderschönen Buchten. An diesem Abend waren wir jedoch nicht allein. Um uns herum waren hunderte von kreischenden Wildgänsen. Ein bisschen fühlten wir uns wie im Hitchcock-Klassiker „Die Vögel“. Außer waghalsigen Flugmanövern dicht über dem Hausbootdach, hatten wir aber nichts zu befürchten.

Hunderte Wildgänse

Den letzten Abend unseres Hausboot Abenteuers verbrachten wir nahe des BunBo Stützpunktes, um den Abgabetermin am nächsten Morgen entspannt einhalten zu können.  Zurück in Plaue wollten wir gar nicht mehr vom Schiff runter und beim Betreten des Bootssteg waren wir noch etwas wackelig auf den Beinen. Unglaublich wie schnell man sich an das leichte Schwanken auf dem Boot gewöhnt. Diese 8 Tage gaben uns Entschleunigung pur und auch die Abenteuerlust kam nicht zu kurz.

(Werbung unbeauftragt)

Dir gefällt die Idee mit dem Hausboot auf Tour zu gehen, aber du möchtest es noch ruhiger? Dann ist vielleicht ein Urlaub auf der Peene noch besser für dich geeignet. Schau einfach mal rein Die Peene mit dem Hausboot erkundet.